Bundesliga 2000 – Der Fussballmanager
Genre: Wirtschafts-Simulation / Fußball Manager
Hersteller: EA Sports
Die Bundesliga hat gerade Winterpause, und da in dieser Zeit die Möglichkeiten sich als Fußballfan ganz der wichtigsten Nebensache der Welt zu widmen, spärlich sind, und der Winter noch dazu lange Nächte zur Verfügung stellt, kann man sich die Zeit eigentlich mal wieder mit einem Fußball Manager vertreiben.
Der Name EA Sports lässt das Hertz eines Fußballfan seit langen schon höher schlagen, also erwartet man vom Marktführer in allen Sportsimulationen auch eine gelungene Umsetzung ihrer Fähigkeiten in den Wirtschaftssimulationsbereich.
Bundesliga 2000 – Der Fußball Manager zeigt auf den ersten Blick seine Stärke, die Lizenz des DFB auf die Verwendung sämtlicher Vereins und Spielernahmen. Dies wird ihn fürs Erste vor allen anderen Fußball Managern einen Vorteil verschaffen, da die Editierung der Vereins und Spielernamen immer etwas Zeitaufwendig ist. Es will schließlich kein echter Fan auf seine Stars verzichten, und noch schöner ist es natürlich wenn alle anderen (verfeindeten) Mannschaften auch noch die richtigen Namen tragen.
Als Manager seines Vereins hat man sämtliche Geschicke des Vereins in der Hand, und vereint die Tätigkeitsfelder eines Trainers, Managers und Präsidenten in einer Person. Logischerweise bedeutet das einen haufen Arbeit, da aber der deutsche Arbeitsmarkt mit Fachkräften mit guten Fähigkeiten auf allen Tätigkeitsbereichen des Fußballs gut besetzt ist, kann man sich mit einem guten Personalstab an Assistenten ausrüsten. Die Kommunikation zu seinem Personal verlangt normalerweise viel Papierkram, aber als fortschrittlicher Manager erledigt man seine Geschäfte nur noch über EAMail, das E-Mail Programm von Bundesliga 2000.
Die Gestaltung der einzelnen Arbeitsbereiche sind durchwegs übersichtlich gestaltet, und man findet sich auf den ersten Blick gut zurecht und erhält alle wichtigen Informationen. Einziger Kritikpunkt hier ist, dass die zum wechseln in einen anderen Arbeitsbereich, notwendige Menüleiste nicht immer am Bildschirm eingeblendet bleibt, sonder immer wieder am rechten Bildschirmrand verschwindet.
Generell gibt es eine Aufteilung in die Bereiche Training und Finanzen. Im Trainingsmenü finden sich die Arbeitsbereiche wie Team, Aufstellung, Taktik, Individuelle Aufgaben und Jugend. Also alles was ein Trainer braucht Mannschaft um seine Mannschaft von Sieg zu Sieg zu führen. Die Arbeitsbereiche bieten alle eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten und Informationen. Die Details der Spielers sind auf Wunsch sogar bis ins kleinste Detail verfügbar.
Der Bereich Finanzen bietet dem Manager die Möglichkeit die Kartenverkäufe zu steuern, sich seine Assistenten zusammenzustellen, sich um alle Belange seines Stadions (Kapazität, Umfeld, Rasenheizung …) zu kümmern und natürlich die Verträge der Spieler zu verhandeln. Für eventuell nötige Verstärkungen der Mannschaft, oder zur Aufbesserung der Finanzen, gibt es den weltweiten Transfermarkt.
Außerdem stehen dem Manager noch diverse Screens zur statistischen Analyse der finanziellen Situation, sowie der Verfassung der Mannschaft, und auch sämtliche europäischen Ligen und Pokalstände zur Verfügung.
Mit all diesen Möglichkeiten ergibt sich für den Spieler ein komplexer Handlungsablauf zwischen den Spielen, und Bundesliga 2000 zeigt somit eine durchaus interessante Spieltiefe im Trainerbereich. Der Managerbereich ist aber etwas zu dünn geraten, da man außer den Verhandlungen mit den Spielern nicht so viel mit der Finanziellen Situation des Vereins zu tun hat. Man darf glücklicherweise nur Geld ausgeben, um die Beschaffung kümmert sich ja der Manager Assistent.
Wie von EA Sports zu erwarten war ist die Umsetzung der dreidimensionalen Spielansicht äußerst gut gelungen. Basierend auf der von FIFA 2000 kommenden, und für Bundesliga Stars 2000 schon abgespeckten 3D-Engine, präsentiert sich dem Manager jedes Spiel in Direct 3D. Leider ist die Spielintelligenz äußerst Mangelhaft, was gelegentlich zu den abwegigsten Situationen auf dem Platz führt (der Stürmer geht am Torwart vorbei, steht 30cm alleine vor dem leeren Tor und … spielt den Ball zur Mittellinie zurück !), die einen Als Manager der z.B. ein Championsleague Finale gewinnen will, schon mal zu den heftigsten Wutausbrüchen treiben kann. Als Lösung bleibt hier nur auf die dreidimensionale Darstellung zu verzichten, und sich das Spiel nur mit Highlights in 3D anzuschauen, oder ganz ohne die 3D Szenen zu leben.
Die Spiele werden von Rolf Töpperwien und Manni Breukmann kommentiert, deren Bemerkungen zwar gut sind und immer zum Spielgeschehen passen, aber der gesamte Wortschatz der beiden ist doch etwas klein, und die Sache wird schon nach ein paar Spielen recht langweilig. Die geringe Abwechslung in der Fankulisse ist auch auf die Dauer störend, denn selbst ein eingefleischter BVB Fan muss sich irgendwann Fragen warum in jedem Spiel ‚Borussia Dortmund‘ Rufe ertönen, auch wenn der FC Barcelona gerade ein Heimspiel gegen den 1.FC Bayern München verliert.
Alles in allem kann man schon eine Winterpause mit diesem Spiel verbringen, aber die vielen, wenn auch kleinen Kritikpunkte summieren sich doch manchmal und vermiesen einem den Spielspass. EA Sports hat da noch einige Arbeit vor sich, wenn sie mit anderen Fußballmanagern konkurrieren wollen.